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1335. Juni 7. Prag (act. et dat.).

sept. d. Junii.

Johann, Herzog v. Schlesien u. H. zu Steinau, bek., daß er mit Joh., K. v. Böhmen, u. dessen Erstgebornem Karl einen Vertrag um Fraustadt, Steinau, Guhrau, Lüben, Lindau, Polkwitz u. Köben geschlossen habe.

Abgedr. a. d. Handschr. 28 des Bresl. Stadtarch. v. Grünhagen u. Markgraf, i. d. Lehns- u. Besitzurkunden Schlesiens etc. I, 136 ff. u. danach i. Reg. Boh. IV, 63 ff. Frühere Abdrucke i. Cod. dipl. Morav. VII, 43 etc. Die Vorlagen haben als Jahreszahl 1330. Die Unmöglichkeit dieser Datierung hat Pelzel (vgl. ob. Lehnsurkk. I, 139) nachgewiesen u. die Urk. i. d. J. 1335 versetzt, welche Annahme dann auch von den späteren Herausgebern übernommen worden ist. Wlad. Milkowitsch weist i. d. Zeitschr. f. schles. Gesch. XIX, 307 ff. überzeugend nach, daß nur das Jahr 1339 in Betracht kommen kann [Wenn derselbe ebendas. S. 312 als einen weiteren Beweis für die Richtigkeit seiner Untersuchung angibt, daß nur in dieser Urk. v. 7. Juni u. in der v. 23. Okt. 1339 der Hzg Joh. v. Steinau in der Eingangstitulatur sich d. g. dominus Slesie et dux Stinavie nennt, während alle Urkk. aus früheren Jahren einen andern Eingang hätten, so ist Milk, hierbei ein arges Versehen unterlaufen, indem er die beiden Titulaturen dux u. dominus bei der Abfassung seiner Exzerpte jedenfalls verwechselt u. sich verschrieben hat, denn vielmehr steht i. d. beiden gen. Urkunden dux Slesie et dominus Stinavie genau so wie in allen andern Urkunden Herzog Johanns. Ein schlesischer Teilherzog durfte sich doch unmöglich dominus Slesie, Gebieter von Schlesien, nennen]. Vgl. u. d. D.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.